Wir haben unser altes Leben aufgegeben um zu reisen.
Doch wie geht es im Winter weiter?
Das kannst du in der heutigen Post lesen.
Dear you,
eigentlich wollten mein Freund und ich nur einen Sommer lang wwoofen. Relativ schnell haben wir dann aber gemerkt, dass diese Zeit mehr mit uns macht. Wir bleiben also hier! Aber wo, wenn der Winter kommt und die Natur sich in ihren langen Schlaf zurück zieht? Wir haben jetzt eine Möglichkeit für uns gefunden. Ich schreibe dir in der heutigen Sonntagspost, wie unsere Reise ins Ungewisse weiter geht. Und vielleicht kannst du dich von unserem Beispiel inspirieren lassen, wie du dein eigenes Stückchen Freiheit ausleben kannst. Sei es mit festem Wohnsitz, oder ohne.
Kein Zurück doch der Winter kommt
Patrick ist sich sicher geworden: Zurück nach Deutschland will er nicht mehr. Die typischen Arbeitsverhältnisse als Handwerker bieten kaum Raum für Kreativität und eigene Ideen, fördern dafür umso mehr die Abhängigkeit vom Arbeitgeber. Auch ich habe hier ein anderes Leben kennen lernen dürfen. Dieses Leben, als Selbstversorgerin auf einem eigenem Hof, möchte ich mir auch langfristig aufbauen. Darüber habe ich dir schon mal hier geschrieben. Aber bevor wir finally sesshaft werden wollen wir unsere Reise noch ein wenig fortsetzten und mehr Erfahrungen sammeln.
Leben mit Unsicherheiten
Wir waren ja den Sommer über durchaus schon offen, haben uns Höfe die zum Verkauf stehen angeschaut und sogar gute Angebote bekommen. Angebote, die nicht nur finanziell locken. Das Leben ohne viel Besitz, Wohnung und festes Einkommen ist zwar wunderschön, aber eben manchmal auch beängstigend und unsicher. Gerade Patrick hat damit seine Comfort Zone weit hinter sich gelassen. Wir wussten bis vor kurzem nicht, wo wir im Winter bleiben können. Jetzt, wo es in diesem Punkt Klarheit gibt, merken wir doch, dass man aufatmet und sich innerlich wieder ein wenig zurück lehnen kann.
Netzwerken und Freunde finden
Kommunikation und Netzwerken ist der Schlüssel! Gut, dass Patrick das so gut kann … Wir haben jetzt drei super tolle Höfe ganz in der Nähe gefunden, auf denen wir im Herbst und Winter bleiben können. Einen davon über die WWOOF Plattform und zwei über die Beziehungen der Lebenswerkstatt, auf der wir aktuell mithelfen.
Einer davon ist sogar, so wie ich, im Internet ziemlich präsent. Richtig liebe Menschen, schau doch mal vorbei! Auf Hof Sonnenweide wohnen, neben Elisabeth und Andi, lauter coole und exotische Tiere. Der Hof finanziert sich über Tierpatenschaften, ein interessantes Konzept. Nebenbei macht Elisabeth noch etliche andere Projekte, vom Podcast bis zum YouTube Kanal. Wir waren vor kurzem schon ein paar Tage dort und es hat uns sehr gut gefallen. Bald kommen wir wieder!
Der nächste Hof heißt Gutopia (sehr geiler Name) und den habe ich auf WWOOF gefunden. Wieder ein völlig anderes Konzept: Hier wir hauptsächlich Gemüse angebaut und an Gasthöfe in der Region weiterverkauft. Teilweise werden die Erträge auch veredelt, also zu Produkten wie schwarzen Knoblauch, fermentierter Mangold und veganer Brotaufstrich weiterverarbeitet und haltbar gemacht.
Und schließlich die liebe Gabi, mit ihren tausend Projekten vom Tanzkurs bis sonst wohin, die normalerweise nur im Sommer Plätze auf Workaway anbietet, aber uns auch im Winter einen herrlichen Hof mit Ziegen und Kühen zur Verfügung stellt. Wir machen ein paar Reparaturen und Ausbauten und dürfen dafür bei ihr wohnen und leben. Einen besseren Platz für den Winter hätten wir uns nicht wünschen können.
So kann der Winter kommen
Patrick und ich haben jetzt folgenden Plan: Bis Mitte August bleiben wir auf dem Seminarhof, fahren von dort aus dann nach Wien, zu einer lieben Freundin, um ein bisschen Urlaub zu machen und trennen uns danach erst einmal für ein, zwei Wochen. Ja tatsächlich, denn ich will zu Gutopia gehen und Patrick nochmal für längere Zeit zum Hof Sonnenweide. Wir denken, dass uns diese kleine Trennung ganz gut tun wird, um wieder mehr Frische in unsere Beziehung zu bringen. Schließlich haben wir auf dieser Reise schon allerhand zusammen durchgemacht. Irgendwann im September werden wir dann bei Gabi wieder aufeinander treffen und dann den Winter dort verbringen. Mal sehen wie das so wird …
Ich freue mich auf die Zeit und die Erfahrungen die vor uns liegen. Sogar vor dem Winter, der dunklen Jahreszeit, habe ich in diesem Jahr keine „Angst“. Ich bin einfach gespannt, wie der Winter ist, wenn man einen so naturnahen Lebensstil hat. In einem der nächsten Posts schreibe ich dir, wie wir Gemüse aus dem Garten haltbar machen, um uns auf den Winter vorzubereiten. Wenn dir diese Sonntagspost Spaß gemacht und inspiriert hat, hinterlasse mir gerne ein Kommentar und folge mir auf Instagram für mehr Alltagseindrücke als Selbstversorgerin. Und mehr lächeln nicht vergessen!
Love, Julia
WEITERLESEN
Das geschah bisher: https://postvonjulia.de/wir-sind-jetzt-selbstversorger
Zuhause Podcasts hören: https://postvonjulia.de/podcast-favoriten-quarantaene-special
So ging es los: https://postvonjulia.de/wwoof-in-oesterreich
Woow wirklich mutig was ihr in so jungen Jahren schon geschafft habt, trauen sich manche ihr ganzes Leben nicht. Musste erst mal google was wwoof ist 😛 , Weiter so! Lg
Dear Johannes,
ja, leider. Das Bedürfnis nach Sicherheit ist manchmal so groß, dass alle anderen Bedürfnisse (Selbstverwirklichung, Abenteuer, etc.) auf der Strecke bleiben. Es ist einfach bequemer immer in den selben Bahnen zu bleiben. Träume verwirklichen sich (und entstehen übrigens auch) meistens erst wenn man sich selbst einen kleinen Arschtritt verpasst hat und ins kalte Wasser springt.
Ob sich das für einen lohnt, muss jeder und jede für sich selbst herausfinden.
Love, Julia